Als am 22. September 2024 die Schweizer Bevölkerung mit der äusserst komplexen Reform der BVG konfrontiert war und diese abgelehnt hat, fühlten wir uns bestätigt. Politisch lassen sich diese Probleme wohl nicht in nützlicher Zeit regeln. Wir sind jedoch überzeugt, mit der Arbeitsmoral und den Arbeitskonditionen in unserem Unternehmen etwas zur Lösung beizutragen.
Die Arbeit als GoldschmiedIn – ein Knochenjob!
Bereits nach drei bis vier Stunden am Stück intensiver Goldschmiedearbeit am Brett stellen sich Konzentrationsschwächen ein.
Nach einem effizienten Arbeitstag, wie es ihn nur eine erfahrene Goldschmiedin oder ein erfahrener Goldschmied ausüben kann, der sich über acht bis neun Stunden hinwegzieht und höchste Konzentration erfordert, ist jede Fachkraft in erster Linie geschafft und müde.

Der Weg zum fertigen Schmuckstück beginnt mit der sorgfältigen Vorbereitung der Grundmaterialien – eine Arbeit, die sich über Stunden oder gar Tage erstrecken kann.
Junge Mitarbeitende stecken dies relativ gut weg und arbeiten problemlos auch 50-60 Stunden pro Woche. Dies war bei uns während der Lehr- und Gesellenjahre nicht anders. In jungen Jahren sind lange Arbeitszeiten in der Branche oft notwendig, um den eigenen professionellen Wert zu steigern und seine handwerklichen Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern. Wir behaupten aber, und da sprechen wir aus Erfahrung, wirklich effizient sind diese Überstunden nicht! Einfach ausgedrückt, eine Goldschmiedin oder ein Goldschmied mit 30 Jahren Erfahrung erledigt eine Arbeit viel schneller und qualitativ hochwertiger als Mitarbeitende, die erst 10-15 Jahre Erfahrung mitbringen. Wir arbeiten in einem kunsthandwerklichen Beruf, der nach vier Lehrjahren bei weitem noch nicht verinnerlicht ist, geschweige denn im heutigen Umfeld der ständigen Effizienzsteigerungen bestehen kann.
Selbstverständlich ist es uns auch wichtig, die Jungen zu fördern und die Goldschmiedelehre zu propagieren. Der Fachkräftemangel ist heute allgegenwärtig. Junge BerufskollegInnen brauchen auch eine Perspektive, unter anderem in finanzieller Hinsicht.
Für uns von Kobler Zug macht es jedoch Sinn, dass wir uns ausschliesslich auf erfahrene Mitarbeitende konzentrieren. So profitieren wir von der Expertise und Selbstständigkeit dieser Fachkräfte. Denn als GoldschmiedIn und allgemein im Kunsthandwerk zählt die Erfahrung möglichst vieler Jahre am Brett. Und in unserem Atelier arbeiten wir meist an sehr aufwendigen, kostspieligen Kreationen, die eine langjährige Erfahrung voraussetzen. Schnell setzten wir uns das Ziel einer 80 Prozent Arbeitszeit mit voller – also 100-prozentiger Entlöhnung. Als Inhaber grundsätzlich ein leichtes Unterfangen, mit dem richtigen Team.
Selbstständiges Arbeiten, sich die täglichen Aufgaben selbst zusammentragen und auf Augenhöhe im Team voneinander profitieren – dies war unser Ziel. Denn während unserer Arbeitszeiten legen wir Wert auf einen konstanten Austausch, und wir können täglich viel voneinander lernen. Mittlerweile ist unser Schmuckatelier-Team auf fünf Gold-/Silberschmiede angewachsen, alle älter als 55 Jahre, keiner arbeitet länger als 34h die Woche und bezieht dennoch den vollen Lohn.

Die Arbeitskultur im Atelier Kobler Zug ist kein Zufall – wir schaffen sie gemeinsam, für uns und unser Team.
Der Geschäftsgang seit nun gut drei Jahren zeigt Bruno und mir auf, dass diese Strategie sehr gut funktioniert, und für unsere Branche wegweisend sein kann. Sie zeigt den jungen BerufseinsteigerInnen, dass der Goldschmiedeberuf nicht nur Zukunft hat, sondern auch ein Beruf fürs Leben ist. So kann unsere Arbeitskultur dabei helfen, den jungen Menschen eine langfristige, positive Perspektive in Aussicht zu stellen und – noch weiter gedacht – die allgegenwärtige Problematik einer Nachfolge anzugehen.
Herstellung im Ausland als Alternative und Antwort zum Fachkräftemangel
Viele Juweliere weichen heute aus, und lassen ihre Kollektionen beispielsweise in Asien herstellen. Wir verstehen das. Dies hat aber schon lange nicht mehr einen rein wirtschaftlichen Hintergrund. Denn die von unserer Kundschaft geforderte Qualität lässt sich nirgends auf der Welt merklich preisgünstiger herstellen als hier in der Schweiz. Vielmehr liegen die Gründe in der fehlenden Kapazität, und wie wir meinen, auch in der fehlenden Wertschätzung erfahrener Fachkräfte gegenüber.
Vier-Tage-Woche bei Kobler Zug
Wir sind stolz, mit voller Überzeugung die vieldiskutierte «Vier-Tage-Woche» umzusetzen und dies ohne zusätzliche Stunden «einzubauen» oder die Tage unserer Mitarbeitenden innerhalb dieser vier Tage zu verlängern.
Wir sorgen so für ein wertvolles und respektvolles Arbeitsklima, für Effizienz im Team und für Resilienz bei den Mitarbeitenden. Ganz nebenbei bewerkstelligen unsere Arbeitsbedingungen auch eine Verbesserung ihrer Rentenkassen, nämlich bei einer 80-Prozent-Woche, abgestimmt auf einen 100-prozentigen Lohn.

Dank der Einführung einer Vier-Tage-Woche bleibt dem ganzen Team genug Zeit für Erholungsmomente ausserhalb des Ateliers.
Mit diesen Einblicken möchten wir Ihnen – sehr verehrte Kundschaft – die Gelegenheit bieten, die innovative Arbeitskultur von Kobler Zug besser kennenzulernen.
Im Folgenden präsentieren wir Ihnen gerne besondere Schmuckstücke, die wir ohne die Kompetenz und Erfahrung unseres Goldschmiedeteams so nicht hätten umsetzen können.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch, und darauf Ihnen bei Gelegenheit diese und neue, spannende Schmuckkreationen zu präsentieren.
Kommen Sie vorbei!
Ihr Andreas und Bruno Kobler

Handgefertigtes Armband in Gelbgold mit naturfarbenen Saphiren aus Sri Lanka – ein Projekt, das unsere Kreativität herausforderte und uns über sechs Monate lang in den Bann zog. Natürlich spielte hier das Vertrauen unseres Kunden mit, indem er uns die Gestaltung und technische Umsetzung weitgehend überliess. Dieses Kunstwerk entfaltete aufgrund unseres erfahrenen Teams seinen wahren Zauber.

Einzigartiger lagoonfarbener Turmalin in enger Zusammenarbeit mit unserer Kundin in einem handgefertigten Ring in Platin umgesetzt. Es braucht Mut, einen solchen Fantasieschliff so exponiert in einem Ring zu positionieren, vielmehr aber braucht es Erfahrung. Solche Fassungen kreieren unsere GoldschmiedInnen nicht zum ersten Mal.

Feinster Aquamarin im Tropfenschliff massiv in Platin eingefasst – das Geheimnis, wie dieser doch relativ fragile Edelstein in eine solch’ robuste Fassung eingebaut werden konnte, wollte unser Goldschmied zuerst nicht einmal innerhalb unseres Teams preisgeben.

Es sind die versteckten Details, welche ein Schmuckstück in ein wahres „Bijou“ verwandeln. Auch in hundert Jahren wird noch zu erkennen sein, dass hier ein Künstler am Werk war.

Ein gutes Auge entwickelt sich erst nach Jahren kreativen Arbeitens. Nicht unwesentlich dabei ist die Freude an der Arbeit. Hätten Sie in diesen barocken, unförmigen Südseeperlen Comicfiguren entdeckt?

Eine der wohl grössten Herausforderungen: Edelsteine optisch und tragbar in Szene zu setzen. «TOI ET MOI-Ring», ausgefasst mit pinken und blauen Saphiren.