Im Folgenden möchten wir als Team von Kobler Zug Bezug auf den Bericht nehmen: „Undercover bei den Goldhändlern. So dominieren Familienclans das lukrative Geschäft”, erschienen auf SRF 1, Kassensturz Espresso, 29.4.2025. 

Ein aufrüttelnder Beitrag, der Missstände im Schweizer Goldhandel aufdeckt – und das ist grundsätzlich sehr zu begrüssen.

Doch wie so oft, greift der Bericht zu kurz

Während SRF den Finger auf kriminelle Strukturen legt, bleibt die Sicht der seriös arbeitenden Juweliere unterbeleuchtet. 

Besonders irritierend: Die gesetzlich festgelegte Schwelle von CHF 50’000.–/Jahr beim Goldankauf wird erwähnt – aber nicht kritisch hinterfragt. Gerade diese Hürde erschwert es den Behörden, effektiv gegen Schwarzmärkte und illegale Händler vorzugehen.
Warum wird diese gesetzlich hohe Limite nicht thematisiert – wo sie doch ein entscheidender Teil des Problems ist?

Auch weitere Aussagen im Artikel sind leider unvollständig oder irreführend:

  • Ein Stempel wie „SWISS 750“ garantiert keineswegs, dass das Schmuckstück tatsächlich diesen Feingehalt aufweist. Nur eine professionelle Prüfung schafft hier Klarheit.
  • Ein fairer Altgold-Ankauf ist meist nicht innert Minuten abgeschlossen. Für eine präzise Wertermittlung muss das Schmuckstück geprüft, Steine entfernt, Gewicht ermittelt – und teilweise sogar zerstört werden. All dies dient dem Schutz von Käufer und Verkäufer.
  • Juweliere sind gesetzlich verpflichtet, die wirtschaftlich berechtigten Personen (Eigentümer) plausibel zu eruieren und die Transaktion sauber zu dokumentieren – inklusive Fotos und Unterlagen, die über Jahre archiviert werden müssen. Verstösse werden mit empfindlichen Bussen geahndet.

Auch die im Artikel genannte Marge von 10% ist unrealistisch. Wer sich gesetzeskonform an Lizenz-, Prüf- und Kontrollpflichten hält, kann damit kaum wirtschaftlich arbeiten. Goldschmuck anzukaufen bedeutet heute: aufwändige Prüfverfahren, teure Reinigung und Analyse, Dokumentationspflichten – und ein erhebliches Haftungsrisiko.

Ein fairer Altgoldankauf ist zudem keine schnelle Angelegenheit, sondern ein anspruchsvoller Recycling-Prozess. Zudem arbeiten viele Schweizer Juweliere bereits mit zertifizierten Öko-Gold-Programmen – wie OekoGold – und stehen für verantwortungsvollen Umgang mit Edelmetallen ein.

Unsere Bitte:

Lesen Sie solche Berichte kritisch. Und sprechen Sie mit Ihrem Juwelier des Vertrauens, wenn Sie Gold verkaufen oder kaufen möchten. Denn nur Transparenz, Fairness und persönliches Vertrauen sorgen dafür, dass Gold auch in Zukunft glänzt – für alle Beteiligten.

Wir laden Sie herzlich ein, unser Atelier in Zug zu besuchen, um mehr über unsere Arbeit als Goldschmiede zu erfahren und Informationen aus erster Hand zu bekommen.

Mit freundlichen Grüssen,
Ihre Andreas und Bruno Kobler

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