Hintergrundinformationen: Ein «Kassensturz»-Reporter besucht Juwelierläden an der Zürcher Bahnhofstrasse und interessiert sich für Diamantschmuck. «Kassensturz» wollte generell von den grössten Juwelierfirmen der Schweiz wissen: Verkaufen Sie auch «Diamanten» aus Russland?
Man könnte diesen Bericht durchaus als leicht tendenziös bezeichnen, passend natürlich auch ein wenig zum heutigen Zeitgeist. Es wäre einer rechtschaffenen Branche gegenüber aber gerechter, wenn die Aussagen des Reporters tiefer und ausführlicher recherchiert worden wären. Aus diesem Grund fühlen wir uns zu einer kleinen Erläuterung Ihnen gegenüber verpflichtet.
Vorwegnehmen möchten wir: Ja, auch wir führen noch Diamanten russischer Herkunft in unserem Lager. Russland war bis zum Überfall auf die Ukraine ein legitimer und wichtiger Lieferant für sehr viele Rohmaterialien. Da sich Diamanten nicht täglich verkaufen, und Juweliere sich je nach Marktpreisen und/oder Währungskursen zum USD weitsichtige Lager aufbauen, (teilweise werden Lagerbestände für mehrere Jahre aufgebaut), befinden sich deshalb auch heute noch Diamanten aus Russland in unseren Warenbeständen. Das ist keineswegs „bemerkenswert» wie im Artikel hervorgehoben. Es handelt sich hier ganz einfach um legitim erworbene Diamanten.
Es stimmt, dass auch unsere Branche leider nicht nur mit Engeln besetzt ist. Der grosse Teil der Kolleginnen und Kollegen sind jedoch aufrichtige und ehrliche Menschen mit langjähriger Erfahrung. Selbstverständlich sind wir gerne bereit Kritik entgegenzunehmen. Das aber ein Jahrhunderte alter Berufszweig mittlerweile regelmässig „abgestempelt“ wird, stört uns sehr, und wird unserem Beruf keineswegs gerecht.
Kobler Zug und der Weg zur absoluten Transparenz
Bei grösseren Diamanten mit seltener Farbgraduierung ist die Herkunft meist deklariert. Hier ein spezielles Bijou aus unserem Sortiment – 3.35ct Diamant im Tropfenschliff, Farbe fancy vivid deep yellow aus Australien.
Wir als Kobler Zug versuchen, wie auch unsere Kolleginnen und Kollegen, wenn immer möglich alle Wege zu gehen, um die Transparenz unserer Lieferketten sicherzustellen.
Gerade die sogenannte „Blockchain Lösung“, wie beispielsweise der Weg der Firma Provenance Proof, erachten wir momentan als den erfolgversprechendsten und lösungsorientiertesten Ansatz. Es ist innovativ und absolut lobenswert was hier unserer Branche angeboten wird.
Gerade für uns – Kobler Zug – die wir die direkten Kontakte in die Schürfgebiete pflegen, ist dies durchaus ein hilfreicher Ansatz, denn es erlaubt, unsere Handelswege beispielsweise der eigenen Steine von der Miene über den Steinschleifer bis hin zu uns über eine vertrauenswürdige, unabhängige Drittfirma zertifizieren zu lassen.
Den „Juwelier Ihres Vertrauens“ gibt es weiterhin. Dennoch sehen wir klar die Notwendigkeit einer neutralen, unabhängigen Bestätigung wie es „Provenance proof“ beispielsweise anbietet – als zusätzliches Zertifikat zum wissenschaftlichen Gutachten der Edelsteine.
Selbst für unsere Edelsteine, deren Weg wir genau von der Miene bis zu uns ins Atelier kennen, und zurückverfolgen können, ja gar begleiten, sind wir dabei, eine für unsere Kunden hundertprozentig zufriedenstellende Lösung umzusetzen.
Echte Diamanten versus synthetische Diamanten
Das Fazit der Sendung vom 12.09.23 im SRF, dass synthetische Diamanten „gut“ und echte Diamanten „schlecht“ sind, greift – gerade aufgrund der intensiven Recherchen dieser Journalisten – relativ kurz.
Erschreckend! Zwischen synthetischen Diamanten und echten Naturdiamanten bestehen praktisch keinerlei Unterschiede. Einzig das Zertifikat zusammen mit dem Kaufbeleg Ihres Juweliers des Vertrauens bestätigen die Echtheit eines Naturdiamanten.
Hoher Wert auf kleinstem Raum
Echte Diamanten bieten seit Jahrzehnten einen sehr hohen Grad an Preisstabilität. Unser Handel legt grossen Wert darauf, keine Steine aus Konfliktgebieten zu vermitteln (Kimberly Process). Es gibt kein anderes Luxusprodukt, bei welchem mehr unabhängige Innovationen und Erfahrung angewendet werden. Der Diamant geniesst innerhalb der Edelsteinforschung seinen eigenen, exklusiven Stellenwert, und dies absolut unabhängig von der Branche. Wissenschaftliche Institute wie das GIA oder das HRD bestimmen schlussendlich neutral über die Graduierung eines Diamanten und nicht der Produzent, Händler oder der Juwelier.
Die Investitionen in die Wissenschaft, Diamanten zu bestimmen und zu graduieren, sind wiederum aber auch dafür verantwortlich, dass heute immer mehr synthetische Diamanten hergestellt und angeboten werden. Innerhalb weniger Jahre wurde die Produktion synthetischer Diamanten für die Schmuckindustrie so stark gesteigert, dass die Preise für dieses Produkt in einem tiefen Fall sind.
Ausschliesslich echte Diamanten bei Kobler Zug
Umso wichtiger ist es speziell für uns als Juweliere, echte Diamanten von Synthesen unterscheiden und zertifizieren zu können. Wie bei Farbedelsteinen, verarbeiten wir auch bei Diamanten keine Synthesen oder Glassteine in unsere Schmuckstücke.
Uns erstaunt, dass in der heutigen Zeit dieselbe Energie aufgewendet wird, wie damals die Erde, als Diamanten auf natürliche Weise entstanden sind.
Aus diesen Gründen ist es uns ein grosses Anliegen, Sie als sehr geschätzten Kunden des Hauses Kobler Zug jederzeit transparent zu beraten.
Sie dürfen davon ausgehen, dass wir sehr gerne unser Wissen mit Ihnen teilen und stehen Ihnen immer offen und ehrlich für allfällige Fragen zur Verfügung.
Wir hoffen mit unseren Erläuterungen ein wenig mehr Tiefe und Verständnis, vielleicht auch mehr Interesse für Sie als Kunde geweckt zu haben. Und sehr gerne erzählen wir Ihnen bei einem persönlichen Gespräch bei uns in Zug mehr davon!
Ihr Andreas und Bruno Kobler