Als Experten im Goldschmiede- und Uhrenhandwerk und zertifizierte Edelsteinspezialisten befassen wir uns täglich mit dem Handel von Edelsteinen. So nahe am Geschehen ist es ein Einfaches für uns, den Markt einzuschätzen, Veränderungen zu erkennen, und gar zu prognostizieren. In dieser Newsletter-Serie möchten wir unsere jüngsten Erfahrungen zum Thema Edelstein-Handel mit Ihnen teilen.
Als Experten im Goldschmiede- und Uhrenhandwerk und zertifizierte Edelsteinspezialisten befassen wir uns täglich mit dem Handel von Edelsteinen. So nahe am Geschehen ist es ein Einfaches für uns, den Markt einzuschätzen, Veränderungen zu erkennen, und gar zu prognostizieren. In dieser Newsletter-Serie möchten wir unsere jüngsten Erfahrungen zum Thema Edelstein-Handel mit Ihnen teilen.

Heutzutage nimmt Transparenz bei der Kundschaft einen hohen Stellenwert ein. So informieren sich immer mehr Menschen im Voraus über ein gewünschtes Produkt, und den damit verbundenen Handel. Dieser sollte in unserer heutigen, aufgeklärten Gesellschaft ethisch und möglichst fair sein. In der Edelstein-Sparte zeichnet sich ein solcher Handel u.a. dadurch aus, dass weder in der Mine noch in der Schleiferei Kinder arbeiten und die Schürfer unter sicheren, gesunden und menschenwürdigen Bedingungen arbeiten.
Um diese Bedingungen vor Ort zu garantieren, haben wir schon seit der Gründung von Kobler Zug mit unseren Partnern vor Ort diverse Massnahmen getroffen. Wie Sie in vergangenen Newslettern lesen konnten, tun wir dies, indem wir uns aktiv an verschiedenen, ortsgebundenen Projekten beteiligen, die wir infolgedessen sogar persönlich mitgestalten dürfen.

Im Rahmen des Projektes #deinballfuernamibia unterstützen wir regelmässig den Swakopmund FC in Namibia.

Provenance Proof für mehr Transparenz

Transparenz und das Wissen, die Welt mit unserer harten Arbeit und dem sozialen Engagement ein wenig besser zu machen, sind uns zu einer Herzensangelegenheit geworden.

So hat sich Kobler Zug vor kurzem mit einer neutralen, unabhängigen Firma zusammengeschlossen: Provenance Proof. Diese bietet ein zusätzliches Zertifikat zum wissenschaftlichen Gutachten der Edelsteine an, welches ein Zeugnis über die verantwortungsvollen Geschäftspraktiken der Juweliere abgibt. Dazu gehören die nachprüfbare Herkunft der Schmuckstücke, ihre Rückverfolgbarkeit und die ethische Authentizität.


Die Schaffung von mehr Vertrauen und Transparenz in der Edelstein- und Schmuckindustrie möchten wir so als eine in unserer Gesellschaft unbedingte Notwendigkeit hervorheben. Selbst für unsere Edelsteine, deren Weg wir genau von der Mine bis zu uns ins Atelier kennen und zurückverfolgen können, ja gar begleiten ist es uns ein Anliegen, dies mit einer professionellen Zertifizierung zu untermauern.

In unserem nächsten Newsbeitrag werden wir detaillierter auf das Thema Transparenz und den jüngsten Zusammenschluss mit der Zertifizierungsfirma „Provenance Proof“ eingehen. Sie erfahren, was das Thema zudem mit Blockchain zu tun hat und warum dies eine Revolution darstellt.

Um Sie mit unserer Expertise zu unterstützen und zu begleiten, stellen wir Ihnen jährlich zwei- bis dreimal einen Marktbericht zu diesem Thema zur Verfügung. Es ist uns eine Freude, Ihnen als geschätzte Kunden, diese beeindruckende Welt der Edelsteine aus emotionaler und wirtschaftlicher Sicht, näher zu bringen.



König der Edelsteine – Der Diamant

Diamanten bilden eine fast unerschöpfliche Ressource auf unserem Planeten. Einerseits aufgrund der sehr aufwendigen und komplizierten Abbaumethoden. Andererseits mit Hinblick auf die gesamte Weiterverarbeitung, dem Schleifen und Polieren. So entsteht eine Wertschöpfung, die ihresgleichen sucht. Das für uns spannende daran ist, der Diamant bildet seine «eigene Marke» und bringt eine unvergleichbare Besonderheit mit. Denn dieser Edelstein stellt ein Produkt dar, welches für jeden Juwelier und jeden Kunden gleichermassen, direkt und unkompliziert zugänglich ist.

Eines gibt es dabei zu bedenken – unerschöpflich ist der Diamant nicht.

Wissenschaftlichen Berechnungen zu Folge werden die in der Erde vorhandenen Bestände an Diamanten und an Kristallen in 30-60 Jahren erschöpft sein.

Der Diamant als solcher gilt glücklicherweise als unzerstörbar.

Rohdiamant von über 12ct und der daraus perfekt geschliffene Emerald Cut von 7.60ct.

Aufgrund einer scheinbar immerwährenden Nachfrage ist die Informationsbeschaffung, was den Abbau von Rohdiamanten oder den Verkauf von geschliffenem Material betrifft, relativ einfach und gut zugänglich. Es handelt sich dabei sowohl um den wohl etabliertesten als auch um einen sehr stark regulierten Handel im Bereich der Edelsteine.

Der Handel mit Rohdiamanten zeigt sich weiterhin sehr stabil. Auffällig ist, dass die Preise für grösseres Rohmaterial gesunken sind. Kleine Rohkristalle hingegen unterliegen seit längerer Zeit einer Preissteigerung. Man vermutet hier erste Einflüsse aufgrund des Embargos gegen Russland als spezialisierter Zulieferer für Kleinstdiamanten in feinster Qualität.


Bei geschliffenen Diamanten spielen Währungsdifferenzen eine grössere Rolle, vor allem aber sind diese direkt seitens Kobler Zug sowie auch für unsere Kunden deutlich spürbar.

Im Grosshandel herrscht Einigkeit darüber, dass trotz gesunkener Preise für Steine über 1ct keine erhöhte Nachfrage bis anhin resultierte. Bei Steinen unter 1.0ct hingegen schon, diese werden immer teurer.

Was im internationalen Diamanthandel auffällt: Die Umsätze bleiben weit unter den Erwartungen. Hier sieht man klar, wie wichtig Absatzmärkte wie China oder Russland sind, die eine solche Aussage beeinflussen. Ob die grosse Nachfrage nach synthetischen Diamanten in den USA auch einen Einfluss haben, darauf gibt es bis jetzt keine offiziellen Analysen. Direkte Gespräche mit Juwelieren in New York, Boston und an der Westküste zeigen jedoch auf, dass dies ein ernstzunehmender Trend ist. Unsere Kollegen dort haben synthetische Diamanten in ihr Sortiment aufgenommen und verzeichnen teilweise grössere Umsätze als bei natürlichen Diamanten. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Kundenverhalten weiterentwickelt, insbesondere wenn die Preise für synthetisches Material weiterhin sinken. Zur Erinnerung, natürliche Diamanten geniessen seit Jahrzehnten einen garantierten Werterhalt.

Aktuell sehen wir vermehrt, dass grosse, asiatische und insbesondere indische Schmuckhersteller in den Bereich von 14Karat Gold (585/1000) investieren und ihr Lager mit synthetischen Diamanten ausstatten.
Vor allem im Heimmarkt Indien steht für den Endkunden ausschliesslich das Gold im Vordergrund was auch den eigentlichen Preis des Schmuckstücks ausmacht.



Synthetische Diamanten im freien Fall

In wirtschaftlich weiterhin stabilen Märkten wie wir dies beispielsweise von der Schweiz kennen, zeichnet sich eher das Gegenteil ab. Die Nachfrage nach natürlichen Diamanten steigt und die Preise bleiben stabil. So sah es die letzten sechs Monate in unserem Heimmarkt aus, und wir erfreuen uns zurzeit an diesem Trend.

Dennoch aber finden synthetische Diamanten weltweit insbesondere auch in der Schweiz grosse Abnehmer in der Industrie, mehrheitlich in der Uhrenindustrie und fast ausschliesslich im Kleinbrillanten-Bereich. Die Gründe hierfür liegen vorwiegend bei der immer grösser werdenden Produktnachfrage und der Tatsache, dass grosse Schleifzentren wie beispielsweise Indien synthetische Diamanten zur Zeit bevorzugen.

Wir werden den Verdacht nicht los, dass hier auch der Profit-Gedanke der jeweiligen Anbieter mitspielt. Denn das interessante dabei ist, dass die Endprodukte nicht günstiger werden, obwohl sich synthetische Diamanten preislich klar im Fall befinden.

Unser Tipp: Begutachten Sie also das Angebot eines Schmuckstücks aus synthetischen Diamanten immer auch dementsprechend differenziert.

Global denken und lokal handeln

Speziell bei Diamanten ist es ratsam, sich auf Währungseinflüsse zu berufen. Grosse Angebotsveränderungen bei Gütern, die es in rauen Mengen gibt, werden als negativ bewertet. Ja, der Diamant ist zwar der König der Edelsteine, aber keineswegs selten. Er ist ein gut strukturiertes und reguliertes Handelsgut, beinahe unerschöpflichen Ausmasses. Diamanten können einen sicheren Hafen bei Währungszerfall bieten, gerade weil der Handel so gut kontrolliert ist. Grosse Investitionssprünge aber hat der Diamant nie durchgemacht. Er ist definitiv der Edelstein, der immer einen gewissen Wert behält und zugleich de facto unzerstörbar ist. Ein Diamant ist nicht nur unglaublich schön und zeigt, je nach Perfektion des Schliffes, sein einzigartiges Feuer. Auch ist er extrem widerstandsfähig und dadurch im Alltag bedenkenlos tragbar.

Wo sonst können eine Million Schweizer Franken auf einem Zentimeter Durchmesser komprimiert werden, und dazu noch so stilvoll getragen werden?


Zusammenfassend macht es aus unserer Sicht mit Blick auf den Werterhalt des Vermögens Sinn, einen Teil in Diamanten/Edelsteine zu investieren, weil Sie langfristig als sehr wertstabil gelten. Vor allem in Ländern, deren Währung sich inflationsbedingt in den letzten Jahren stark abwertete (bspw. GBP, EUR), konnte zumindest ein Teil des Kaufkraftverlustes durch Investitionen in Edelsteine gemindert werden. Bedauernswert ist allerdings dann der Moment, in dem das einzigartige Schmuckstück oder die schönen Edelsteine verkauft werden müssen.

In der Edelsteinsparte empfehlen wir ein Investment ab CHF 500‘000 und dieses ausschliesslich in sehr wertvolle einzelne Steine zu tätigen, wie Rubine, Smaragde, Saphire, und selbstverständlich Diamanten.

Wir hoffen, Ihnen mit diesem Newsletter ein tiefergehendes Verständnis für die Edelsteinsparte vermittelt und gleichzeitig das Herz für unsere „Arbeit hinter den Kulissen“ geöffnet zu haben.

Tragen Sie Ihre Edelsteine und Diamanten also, erfreuen Sie sich an der einzigartigen Brillanz, im Wissen darum, etwas Wertvolles zu besitzen. Sowohl betreffend dem Geldwert – vor allem aber in Ehren an die Liebe derjenigen Person, welche Ihnen diesen Stein zum Geschenk machte!


Ausblick nächster Marktbericht: In den nächsten Beiträgen geht es um Edelsteine, welche sehr viel seltener vorkommen und sich aufgrund der geringen Mengen nie ein globalisierter und somit regulierter Markt etablieren konnte. Vielmehr sind dort kleine Händler im Fokus, sowie Beziehungen direkt in die Ursprungsländer möglich, die den Zugang für uns persönlich drastisch erleichtern. Bleiben Sie gespannt, wenn wir über Turmaline berichten.

1 thought on “Marktbericht Edelsteine: No. 1 Diamanten

  1. Sehr empfehlenswert ist ein hochinteressanter Artikel in „Das Magazin“, Nr. 4, 2024 („Eine illegale Goldgrube für die Schweiz“), in dem der internationale Goldhandel und die Rolle der Schweiz, die sie dabei spielt, thematisiert werden.
    Der Artikel ist auf analog-postalischem Weg unterwegs zu
    Bruno Kobler-von Siebenthal.
    Besten Gruss
    Martin von Siebenthal
    8500 Frauenfeld

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